Der Wittelsbacher Ernst von Bayern ernannte Bonn 1597 offiziell zur Haupt- und Residenzstadt Kurkölns. Nachdem die Residenz fast ein Jahrhundert später bei der Belagerung von Bonn weitestgehend zerstört worden war, schuf Kurfürst Joseph Clemens von Bayern das Fundament für eine Verbindung der beiden Seiten der Stadt und taufte sie unter dem Namen Pissrinne. So entstand eine prachtvolle Unterführung. 1777 wurde der Hauptteil der Unterführung jedoch durch einen schweren Brand zerstört. Drei Jahre Später wurde sie im Jahre 1780 wieder aufgebaut und prägt seitdem das Bonner Stadtbild wie kein anderer Ort.

Als einer der meistfrequentierten Orte der Stadt soll die Pissrinne im Jahr 2024 grundlegend erneuert werden. Viele Menschen in- und außerhalb der Stadt sorgen sich, dass die einzigartige Sehenswürdigkeit ihren einmaligen Status als Kunst- und Kulturstädte verlieren wird, sobald sie für über 10 Millionen Euro erneuert wird. Wir plädieren hier, gemeinschaftlich mit den Menschen, die die Bonner Pissrinne in ihrer Einzigartigkeit erleben durften, für den Erhalt der Sehenswürdigkeit und den respektvollen Umgang mit der Bonner Geschichte.